Abreise und Ankunft, schmerzliche Trennung und innige Begrüßung: Bahnhöfe sind Schicksals- und Sehnsuchtsorte und Schauplätze voller individueller Geschichte und Geschichten – im Großen, wie auch im Kleinen. In ihrer Vielschichtigkeit werden sie oftmals nicht wahrgenommen, insbesondere aus einer queeren Perspektive heraus.

Die Bedeutung des Bahnhofes ist fluide: Kathedrale der Moderne, Visitenkarte einer Stadt, aber auch Spiegelbild des Zeitgeists einer Gesellschaft, in der queeres Leben lange keinen Platz hatte. Wer dennoch etwas erleben wollte, den zog es auf der Suche nach Freiräumen weg:

„In Gmünd war nichts los. Keine Treffpunkte keine Szene. Wo wollte man denn am Wochenende hin, um sich auszuleben? Da blieb nur Stuttgart. Oder man zog gleich ganz in die Großstadt.“
Anonymus

Die Dynamik und Bewegung, der ständige Austausch von Güter und Personen, schaffen am Bahnhof eine eigene Welt, in der der Einzelne sich anonym im öffentlichen Raum bewegen kann. Der öffentliche Raum wird so zu einem Freiraum, in dem der Fremde nicht auffällt, ein Ort an dem man sich verabreden kann und sei es nur zum schnellen Sex auf der Bahnhofstoilette.
Blicke, Lächeln. Man versteht sich.

„Wir waren dann ganz schnell ein Paar. Wo gehen wir hin?“ Sie entschließen sich, in die Toilette zu gehen. „Dann haben wir ein bisschen rumgefummelt“
Anonymus

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